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Der Jet für die Straße

Sie wollten schon immer einmal wissen, wie es sich im Körper eines Jet-Piloten anfühlt, leiden aber und Flugangst? Kein Problem! Der Pagani Huayra bietet Ihnen alles, was Sie auch in einem Jet fühlen könnten, nur eben am Boden. Nobelio.de hat sich die optisch schöne Rakete aus Oberitalien mal etwas näher angesehen.

Der Gott des Windes

„Huayra“, ein für mitteleuropäische Zunge fast unaussprechliches Wort. Aber kein anderes Wort kann dieses Auto so gut umschreiben. Es stammt aus der Mythologie der südamerikanischen Inkas und bedeutet soviel wie „Gottheit des Windes“. Betrachtet man die harten Fakten des Italieners, ist der Name wunderbar gewählt. Bei einem Leergewicht von 1.350 Kilogramm treibt der verbaute Sechs-Liter-V12-Motor mit 730 Pferdestärken und 1.000 Nm Drehmoment den Huayra in 3,3 Sekunden von 0 auf die magische Grenze von 100 Stundenkilometer. Schluss ist erst bei einer Spitzengeschwindigkeit von über 360 Km/h. Ein wahrer Gott des Windes also.

Kleine Manufaktur, großes Auto

Die Manufaktur aus dem italienischen San Cesario sul Panaro gilt als eine der kleinsten Sportwagenhersteller der Welt. Alles spielt sich rund um den Argentinischen Besitzer Horacio Pagani ab, der sein Handwerk bei der bekannten großen Schwester Ferrari erlernen durfte. Das spiegelt sich auch in der Menge der produzierten Autos wider. Der aus über 4.000 Einzelteilen bestehende Huayra wird von Hand gefertigt. So verlassen momentan nur etwas 20 Autos pro Jahr das italienische Werk. Aufgrund hoher Nachfrage wird allerdings schon angebaut, so dass diese Zahl bald verdoppelt werden dürfte. Das Pagani bei Ferrari viel gelernt hat, wird in allen Belangen des Autos deutlich. Hauptaugenmerk der Produktion liegt wie bei vielen Supersportler auf der Gewichtsreduktion. Zeugen dafür sind eine nur zehn Kilogramm schwere Auspuffanlage aus Titan, die mit vier im Quadrat angeordneten Rohren am Hinterteil des Huayra eindrucksvoll ihr Ende finden. Generell orientiert sich das Design des Autos an einem Überschalljet. Chassis und Cockpit kommen als Kohlefaser-Monocoque mit Titan-Hybridelementen, am ganzen Auto wurde mit Flugzeug-Aluminium gearbeitet. Am eindrucksvollsten sind allerdings die beiden Luftleitklappen vorn und hinten. Diese werden vom Bordcomputer gesteuert und öffnen oder schließen sich automatisch in schnellen Kurven oder wenn der „Jet“ zusätzlichen Abtrieb zum Bremsen benötigt. Die beiden Flügeltüren steigen sanft und federleicht nach oben und geben auch dem letzten Zweifler beim Verlassen des Huayra das Gefühl aus einem Kampfjet auszusteigen.

Bei vielen Sportwagen, die in kleinen Manufakturen in geringer Menge hergestellt werden, wird am Interieur gespart. Manch Käufer findet das großartig, schließlich hat nur man nur auf harten Schalensitzen das Gefühl ich einem Rennauto zu sein. Pagani baut seine Autos jedoch vor allem für den sportlichen Alltagsgebrauch. So finden sich im Innenraum bequeme und vor allem weiche Sitze, die mit feinstem Leder überzogen werden. Steuern lässt sich das Straßenflugzeug entweder über einen einfachen, aber kunstvoll gestalteten Schalthebel oder aber über die perfekt positionierten Paddel am Sportlenkrad. Besonderer Blickfang im Innenleben sind auch die aus einem Block gefrästen Armaturen. Wer den Huayra auf auf Reise nutzen möchte kann dies gerne tun. Um dem Vorurteil des geringen Stauraums bei Sportwagen entgegenzuwirken, bietet Pagani zwei seitlich angebrachte Laderäume mit maßgeschneiderten Lederkoffern.

Exklusivität bis ins kleinste Detail

Das beweist Pagani sogar beim Schlüssen des Huayra. Stellen Sie sich vor, sie fahren mit ihrem neuen Sportwagen vor das Restaurant oder die Lieblingsbar und legen ihren Autoschlüssel auf den Tisch. Normalerweise nicht gerade spektakulär. Bei Huayra handelt es sich dabei aber um eine aus einem faustgroßen Alublock gefräste Skulptur in der größe eines Mobiltelefons. Bei einem Preis von 892.000 Euro ohne Mehrwertsteuer klingt der Preis von knapp 1.000 Euro für den Schlüssel schon fast günstig.